Coaching ist heute ein fester Bestandteil der Personal- und Führungskräfteentwicklung, insbesondere in Großorganisationen. Während Disziplinen wie die Psychologie, insbesondere die Sozialpsychologie und die Sozialpädagogik dieser Form der personenorientierten Beratung in Organisationen breitere Aufmerksamkeit in Form von fachlichen Publikationen und Beratungsliteratur schenken – das mag auch daran liegen, dass sich ein großer Teil der Coaches aus diesen Fachwissenschaften rekrutiert – sind aktuelle sozialwissenschaftliche und kommunikationswissenschaftliche Perspektiven auf diese Form der Beratungspraxis eher selten.

Nachdem die Entwicklung des Coachings sowie Unterschiede zwischen „Supervision“ und „Coaching“ diskutiert wurden, widmet sich das Seminar einer kommunikationswissenschaftlich inspirierten und kritischen Auseinandersetzung unterschiedlicher Coachingformate und ihren theoretischen Fundamenten. In der Literatur beschriebene Formen der Coachingspraxis werden hierzu exemplarisch besprochen und schließlich u.a. auf ihr explizites oder implizites Kommunikationsverständnis hin befragt. Neben den von Coaching Anbietern formulierten Funktionen, Wirkungen und Zielen der verschiedenen Beratungsangebote (Selbstbeschreibungen) beschäftigen wir uns auch mit möglichen latenten Funktionen, die das Coaching für Organisationen erfüllen kann. 

Die Studienleistungen im Seminar umfassen die eigenständige Bearbeitung der Seminarliteratur und die Teilnahme an einer arbeitsteiligen Gruppenarbeit, einschließlich Präsentation der Arbeitsergebnisse vor dem Plenum. 

Im Seminar werden keine Coaching Skills praktisch vermittelt oder Formen der Selbsterfahrung praktiziert.