Wohlfahrtsstaaten beanspruchen einen erheblichen Teil der öffentlichen Ausgaben in allen entwickelten Volkswirtschaften. Gleichzeitig weisen Sie Variation entlang verschiedener Dimensionen auf. Auf die Absicherung welcher Risiken konzentriert sich der Wohlfahrtsstaat? Wie großzügig sind Leistungen definiert und wie inklusiv sind die Bedingungen für ihre Inanspruchnahme? Welche gesellschaftlichen Gruppen werden privilegiert und welche ausgeschlossen? Die Ausgestaltung des Wohlfahrtsstaats auf diesen und anderen Dimensionen hat wichtige Folgen für die Lebenschancen von Bürgerinnen und Bürgern. Sie beeinflusst unter anderem das Funktionieren des Arbeitsmarkts, Familienmuster und die Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern, den Umgang mit existentiellen Risiken und die Chancen für soziale Aufwärtsmobilität.

Das Seminar bietet einen vertiefenden Einblick in die Vielfalt von Wohlfahrtsstaaten im internationalen Vergleich - sowie in Theorien, die diese Unterschiede erklären. Dabei werden wir verschiedene sozialpolitische Bereiche betrachten und uns insbesondere auch auf neue Entwicklungen und Herausforderungen konzentrieren, wie die Finanzialisierung der Wohlfahrt, technologischer Wandel und Automatisierung, und Pandemien.

Die behandelten Themen beinhalten:

  • Typologien und Theorien der Vergleichenden Wohlfahrtsstaatsforschung
  • Verschiedene Felder der Sozialpolitik (z. B. Arbeitslosenversicherung, Renten, Familienpolitik)
  • Soziale Ungleichheit und Exklusion
  • Wandlungsdruck auf gegenwärtige Wohlfahrtssaaten (z. B. Globalisierung, Finanzialisierung, De-Industrialisierung)
  • Politische Konflikte und Reformen im Bereich der Sozialpolitik

Das Seminar beginnt am 09.04. mit einer konstituierenden Sitzung.