In den 1920er Jahren entwickelte sich die Fotografie zu einem zentralen Medium und Instrument der künstlerischen Avantgarde. Künstler:innen wie Berenice Abbott, Aenne Biermann, Florence Henri, Germaine Krull, El Lissitzky, Lucia Moholy, László Moholy-Nagy, Albert Renger-Patzsch, Alexander Rodtschenko oder Umbo prägten an unterschiedlichen Orten dieses „Neue Sehen“. Sie nutzten das Medium, um die sichtbare gesellschaftliche Veränderung zu verhandeln, indem sie z.B. den Zeichen des industriellen Fortschritts begegneten und dabei mit Perspektive, Licht, Formen und Flächen experimentierten. Ihre Fotografien fanden Einzug in Ausstellungen, Magazine und Bücher. Im Seminar „Neues Sehen. Fotografie und Film der 1920er und 1930er Jahre“ werden wir diese fotografischen Arbeiten und ihre Distributionskanäle und -medien ebenso diskutieren wie relevante historische und aktuelle (foto)theoretische Texte und Texte von Künstler:innen. Im Rahmen des Seminars ist ein Termin im Museum Folkwang geplant, um mit Originalen aus den Beständen der Fotografischen Sammlung zu arbeiten.