Das Seminar beschäftigt sich mit Geschichte und Ästhetik verschiedener Präsentationsformen von Kunst im musealen Kontext. Der Fokus liegt auf der Sammlung des Museum Folkwang. Die historische Perspektive setzt bei den vormodernen Formen des Sammelns und Ausstellens an, darunter die Wunderkammer der Renaissance oder die Salonhängung von Gemälden in fürstlichen Sammlungen ab der Barockzeit (später auch als Petersburger Hängung bezeichnet). Die gattungs- und epochenübergreifenden Hängungen von Karl Ernst Osthaus im ersten Folkwang Museum in Hagen werden ebenso analysiert wie die aktuellen Themenräume im Essener Museum Folkwang, die unter dem Leitthema Neue Welten die traditionsreiche Sammlung in dialogischen, oft überraschenden Werkkonstellationen neu akzentuieren. Dabei werden fortlaufend unterschiedliche Hängekonzepte und Praktiken diskutiert, von den farbigen oder textilbespannten Wänden des 19. Jahrhunderts bis zum multifunktionalen White Cube der Gegenwart, von der ortsspezifischen Installation bis zum offenen Schaudepot oder dem Einzug der Szenografie, des exhibition design, in das Kunstmuseum. Überlegungen zum Verhältnis von Museumsarchitektur und Kunst oder zu Vermittlungsstrategien im Hinblick auf museale Inszenierungen ergänzen die Thematik. Ein gemeinsamer Ausflug führt in den Kunstpalast Düsseldorf, dessen umfangreiche Sammlungen nach mehrjährigem Umbau seit dem Winter 2023 neu präsentiert werden.