Mit dem Übergang von der Hochschule in die Schule tauchen viele Fragen auf und kann bisher sicher Geglaubtes plötzlich ins Wanken geraten: Wie kann ich als Lehrperson überhaupt etwas davon mitbekommen, was Schüler:innen interessiert und antreibt? Wie kann ich mit der Ambiguität umgehen, als Lehrperson einerseits plan- und absichtsvoll handeln und bewerten zu müssen und gleichzeitig flexibel und offen für die Unvorhersehbarkeit des Unterrichtsgeschehens und die Unverfügbarkeit der Schülerinnen zu sein? Wie lassen sich ästhetische Bildungsprozesse initiieren und begleiten? Wie kann ich mir Spielräume – im Sinne von Zonen mit einer fluiden und experimentellen Ordnung – im institutionellen Kontext Schule bzw. im Kunstunterricht erobern? Und zu welchen Unterrichtsthemen kann eine kritische Lektüre des Lehrplans führen? Welche Erwartungen und Wünsche als angehende Lehrperson flankieren den Übergang von der Hochschule in die Schule und schreiben sich mitunter unbewusst in Prozesse der Unterrichtsplanung, der Lehrpraxis und der Reflexion ein? Und welche Bedeutung kommt der (kunst-)pädagogischen Theorie für die Gestaltung der Praxis zu?

Dieses Seminar dient der Vorbereitung auf das Praxissemester. Die aktuellen Herausforderung im Praxisfeld Schule werden theoriegestützt in den Blick genommen, um daran das eigene Lehrverständnis reflektieren und praxisnahe und zugleich experimentelle Perspektiven für den zukünftigen Kunstunterricht entwickeln zu können.