Die Malerei als aktuell stark diskutiertes Medium steht im Zentrum der Vorlesung. Lange Zeit umstritten als anachronistischer Zugang zur Kunst erlebt das Malerische in all seinen Dimensionen derzeit eine spannende Revision. Dabei stehen neben den Techniken der Maler*innen und des Malens ebenso Fragen im Vordergrund wie diejenige nach der „Evidenz“, „Performanz“ bzw. Wahrheit dieser Kunstgattung, Kritiken des „weißen männlichen Malergenies“, oder aber transkulturelle Ansätze, die dessen Vormacht im westlichen Diskurs in Frage stellen.

Die Vorlesung widmet sich zum einen dem Konzept Malerei, das auf Methoden der phänomenologischen Verunklarung und Uneindeutigkeit bzw. Leibhaftigkeit rekurriert, die Diskussion von Farb- und Lichtphänomen (clair-obscur, coloris) inkorporiert, aber auch Illusionstechniken, sowie Zeitlichkeit und Räumlichkeit des Mediums auslotet. Im Vordergrund sollen jedoch ebenso jene historischen Malerpersönlichkeiten stehen, die im Rahmen spezifischer Auftragsvorgaben in den ästhetischen, politischen und philosophischen Diskursen des Faches Kunstgeschichte im Rückgriff auf die Malerei neue und überraschende Perspektiven in der Gegenwart eröffneten.

Der historische Rahmen umfasst die Neuzeit bis zur Gegenwart.