Die Geschichte der Kunst und die Geschichte der Kunstwissenschaft werden seit Beginn der Neuzeit wesentlich von der Gattung der Malerei bestimmt. Ziel des Seminars wird es zunächst sein, einen historischen Überblick über wichtige Kunstwerke im Zeitraum vom 14. bis zum Ende des 20. Jahrhundert zu geben. Stilbegriffe können hier Hilfsmittel sein, die zugleich auch ein genaues Beschreibungsvokabular erforderlich machen: Wie ist ein Bild aufgebaut, wie lassen sich seine formalen Gegebenheiten (u.a. Perspektive, Licht, Farbe) vergleichend benennen und beschreiben? Schon früh beschäftigen sich Künstler und Kunstliteraten mit der visuellen Wahrnehmung und ihren physiologischen Bedingungen, rückgebunden an historische und soziokulturelle Kontexte: Die Malerei wird als Medium der täuschenden Illusion, als Form der Belehrung und des Erinnerns, oder als Ausdruck schöpferischer Kreativität genutzt und gedeutet. Diese Interpretation des Kunstwerkes drückt sich im begleitenden kunsttheoretischen Schrifttum aus. Sie ist auch das Anliegen der unterschiedlichen methodischen Herangehensweisen der Kunstwissenschaft selbst und gehört damit zum weiteren Arbeits- und Diskussionsmaterial des Seminars.
- Lehrende(r): Gabriele Genge