Das Seminar geht der Inszenierung politischer Revolutionen auf der deutschsprachigen Bühne nach: von der Französischen Revolution über die Haitianische Revolution bis zur deutschen Novemberrevolution. In der Literatur ist der revolutionäre Kampf von einer ambivalenten Faszination zwischen befreiendem Versprechen und blutigem Schrecken geprägt. Auf der einen Seite begeistern hehre Ziele wie Unabhängigkeit, Menschenrechte oder Befreiung aus der Sklaverei, auf der anderen Seite drohen gewalttätige, chaotische Verhältnisse. Im Seminar erarbeiten wir zunächst grundlegende Techniken der Dramenanalyse, um zu untersuchen, mit welchen dramaturgischen Mitteln die Revolutionen und ihre Helden inszeniert werden. Dabei stellen wir uns nicht zuletzt die Frage, wie sich die Dramen zum Revolutionsgeschehen positionieren: als agitatorischer Eingriff in ihre Gegenwart oder Deutung aus der historischen Distanz.
- Lehrende(r): Rozerin Barlak
- Lehrende(r): Lily Tonger-Erk