Der erste Weltkrieg gilt für Europa als „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“: Die technische ‚Modernisierung‘ und Totalisierung des Kriegs führt zu einem beispiellosen Massentöten. Die Literatur vor, im und nach dem Ersten Weltkrieg dokumentiert, reflektiert, idealisiert oder kritisiert den Krieg, ist Medium der Aushandlung von Fronterfahrungen und von Deutungsmöglichkeiten. Im Seminar lesen wir Texte, die sich der allgemeinen Kriegsbegeisterung zu Beginn des Krieges nicht anschließen, sondern im Gegenteil die Unmenschlichkeit, Grausamkeit und Absurdität immer neuer Tötungsarten thematisieren. Im Mittelpunkt des Seminars wird die Frage stehen, mit welchen ästhetischen Verfahren die Texte (und ihre aktuellen Adaptionen als Graphic Novel oder Spielfilm) sich positionieren, gegen Techniken des Tötens agitieren oder gar Frieden propagieren.
- Lehrende(r): Rozerin Barlak
- Lehrende(r): Lily Tonger-Erk