Von Natur aus gibt es keine menschlichen ‚Rassen‘. Dass das Konzept der ‚Rasse‘ das Ergebnis von Rassismus und nicht dessen Voraussetzung darstellt, ist heute wissenschaftlicher Konsens („Jenaer Erklärung“). Im Seminar verfolgen wir die historische Konstruktion von ‚Rassen‘ in literarischen und anthropologischen Texten: Wie die Menschheit in verschiedenfarbige ‚Rassen‘ eingeteilt wird, wie diese ‚Rassen‘ mit vermeintlich natürlichen Eigenschaften und Verhaltensweisen verknüpft und daraus angeblich ‚höher‘ und ‚tiefer‘ stehende, ‚schönere‘ und ‚hässlichere‘ Menschengruppen abgeleitet werden. Diese Konstruktion von ‚Rassen‘ dient nicht zuletzt der Legitimation von Kolonialisierung und Sklaverei. Zum anderen analysieren wir die zeitgenössische Kritik, die sich an solchen als rassistisch zu bezeichnenden Verfahren immer schon entzündet. Historisch schlagen wir dabei einen weiten Bogen vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
- Lehrende(r): Rozerin Barlak
- Lehrende(r): Lily Tonger-Erk